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Lehrer/-innen muss immer auf gleicher Ebene stehen wie die
Fürsorge für unsere Schüler/-innen.
Es wäre allen unseren Lehrer/-innen, von denen es „in höch-
stem Maße“ abhängt, „wieweit die katholische Schule ihre
Absichten und Initiativen verwirklichen kann“ (V
ATICANUM
II
(1965b), Kapitel 8), zu wünschen, dass sie am Ende ihrer
Dienstzeit sagen können „Ich bin jeden Tag gerne in die Schule
gegangen“ – wie ich es von einer Kollegin hörte, die nach 43
Jahren Dienst an einer unserer Schulen die Pension antrat.
3.2.2.5 D
AS
„A
RBEITSBLATT
“ –
EINE KREATIVE
A
UFGABE
?
Individualisierung ist nicht per se gut: „Die bloße Tatsache,
dass Individualisierung stattfindet, ist weder gut noch schlecht
– je nachdem, wie sie realisiert wird, kann sie dilettantisch
oder brillant sein, Gutes oder Schlechtes (oder gar nichts) be-
wirken.“ (H
ELMKE
2009, S. 259). Als entscheidende Größe für
die Wirksamkeit individualisierender Arbeitsformen wird ver-
schiedentlich die Qualität der Aufgaben genannt.
Schon M
ÜLLER
forderte zu Recht „überlegte Aufgabenstellun-
gen“ ein, bei denen die Schüler „kreative Leistungen“ voll-
bringen können (1989, S. 52): Es langweile niemanden, wenn
ich hier meinen „Kreuzzug gegen das Arbeitsblatt“ wiederauf-
nehme, aber ein Arbeitsblatt auszufüllen stellt in der Regel
eben
keine
kreative Leistung dar!
Dass im Verlauf der 80er-Jahre die heimischen PC aufgerüstet
wurden, in Schulen zunehmend leistungsstarke Kopierer, bald
auch Farbkopierer, zur Verfügung standen, gleichzeitig mühe-
los Bilder aus dem Internet gezogen und in Word-Dokumente
eingefügt werden konnten und schließlich eine Unzahl fertiger
„Arbeitsblätter“ im Netz angeboten oder als gedruckte „Ar-