Prälat Max Müller zum 90. Geburtstag - page 63

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anderen Unterrichtsangeboten – gut dosiert bzw. in kooperati-
ve Lernarrangements integriert werden“ (2013, S. 13f).
Damit kann es nicht mehr um ein „Entweder-oder verschiede-
ner Unterrichtsmethoden gehe“, resümieren S
TEFFENS
/H
ÖFER
2013, S. 7): „Insofern geht es nicht darum, die verschiedenen
Unterrichtsformen gegeneinander auszuspielen, weil sie – je
nach Zielsetzung – ihre jeweilige Berechtigung haben. Worauf
es vielmehr ankommt, ist ihr angemessenes Verhältnis zuein-
ander. Darauf macht auch Hattie in seinem Konzept des sicht-
baren Lernens aufmerksam, in dem lehrerzentrierte und schü-
lerzentrierte Phasen kombiniert werden.“ Wenn es „bei der
Steigerung von Unterrichtsqualität nicht um ein Entweder-
oder der verschiedenen Methoden, sondern um ein Sowohl-
als-auch und um eine angemessene Balance“ (ebd.) geht,
müssen sich gerade bei angestrebten unterschiedlichen Bil-
dungsstandards individualisierende Unterrichtsphasen sinnvoll
mit gemeinsamen Aktivitäten abwechseln. Zur Illustration
dessen, wie Unterricht dergestalt arrangiert werden könnte,
möchte ich folgende Vergleichsgeschichte vorstellen:
Ein Grabungstrupp, eine Mannschaft aus verschiedenen Ar-
chäologen, Technikern, Arbeitern – ein Team. Seine Aufgabe:
Schätze suchen und heben. Angekommen auf einem neuen
Grabungsfeld, erhalten alle Beteiligten zuerst eine Instruktion:
über die Beschaffenheit des Geländes, die vermuteten Funde,
die richtige Handhabung der Werkzeuge und Geräte. Dann
beginnen die Männer und Frauen mit der Grabungsarbeit.
Manche arbeiten allein, manche zu zweit, manche in Gruppen.
Der handwerklich Gewandte ergänzt den Theoretiker, der kör-
perlich Robuste den Schwächeren. Ein Minimum an Grabungs-
tätigkeit für jeden Einzelnen wird vorgegeben, die einzelnen
Grabungen erreichen unterschiedliche Tiefen und die Teams
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