Prälat Max Müller zum 90. Geburtstag - page 34

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70er-Jahren noch in den Ohren klingt, das bedeutet hätte,
dass ich mich vor der ganzen Klasse als immer-noch-nicht-
wissend bloßstellen hätte müssen, um doch keine befriedi-
gende Antwort zu bekommen, beobachte ich mit Freude bei
Unterrichtsbesuchen in der Freien Stillarbeit, wie unsere Leh-
rerinnen und Lehrer zu einem Kind gehen, sich ihm
diskret
und
persönlich
zuwenden, um dann
bedarfsbezogen
und geduldig
zu helfen, damit das Kind in seiner Arbeit selbständig fortfah-
ren kann.
Für die genannten aktuellen Herausforderungen Individualisie-
rung, Ganztagsschule, Inklusion und Gemeinschaftsschule
kann jeweils nur als Prüfstein gelten, ob es gelingt, sich in Jesu
Weise dem Menschen zuzuwenden: Mit diesem Weg lösen wir
dann Max Müllers Forderung ein: „Aus den ,Zeichen der Zeit’
heraus, bislang liefen Schule und Unterricht zwar weiter, wenn
auch mit zunehmenden Schwierigkeiten und Reibungsverlus-
ten, sind wir gezwungen, endlich zu sehen, dass es um den
Menschen geht. Der junge Mensch, der Heranwachsende,
steht in der Mitte: Der Mensch als Person, mit Leib und Seele.
Kopf und Herz. Gewissen. Glaube und Ethos“ (M
ÜLLER
1995a,
S. 39).
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