Prälat Max Müller zum 90. Geburtstag - page 37

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mir,
es
allein
zu
tun“
(M
ONTESSORI
1980,
S. 274),
auf
den
Marchtaler Plan erkennen. Mit Ulrich S
TEENBERG
, Ulrich R
OTTER
und Josef S
CHULER
(1984) hatten erstmals Beiträge zur Mont-
essori-Pädagogik in den Marchtaler Pädagogischen Beiträgen
Raum gefunden. In Montessori-Zertifikatskursen in Ober-
marchtal (1985/86 und 1990/91) hatten insgesamt ca. 100
Lehrer/innen grundlegende Kenntnisse in der Montessori-
pädagogik erhalten. 1986 wurde ein ganzes Heft mit grundle-
genden Schriften von Paul O
SWALD
gestaltet, dem Mentor der
deutschen Montessori-Bewegung. Max Müller, Leitender
Schulamtsdirektor im Bischöflichen Schulamt Rottenburg, be-
merkte im Vorwort, „dass die Arbeit an unseren Schulen sehr
gewonnen hat, viele Impulse aufgenommen und umgesetzt
sowie insgesamt die pädagogische und religiöse Erziehung
wesentlich inspiriert wurde“ M
ÜLLER
1986, S. 3).
2.2.1 V
OM
„H
ERAUSZIEHER
ZUM
„H
ERAUSFÜHRER
Der „Pädagoge“ geht auf das griechische Wort
paidagogós
zurück, welches „Betreuer, Erzieher“ bedeutet. ,
Pais ágein’
,
das war der „Knabenführer“, ein Sklave, der den Schüler mor-
gens zur Schule führte, die Laterne oder Fackel hielt und wohl
meist auch gegen Müdigkeit, Widerstände und Unlust des zu
Führenden ankämpfen musste. Das deutsche Wort „Erzieher“
drückt diesen Kampf aus: Muss hier jemand an der Hand ge-
packt und zur Schule gezerrt, gezogen werden, so wie man
eine Rübe aus dem Ackerboden zieht? Der „Zögling“ war ein
lange gängiges Wort und entsprach dem „Schüler“. Während
das französische „
élève“
sich vom Verb
élever
herleitet, wel-
ches
emporheben
bedeutet im Sinne von „jemanden auf ein
höheres Niveau des Wissens und Könnens heben“, wird der
„Zögling“ auf eben dieses Niveau „gezogen“.
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