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tagsschule erfordert: „Die stärkere Beteiligung des weiteren
pädagogisch tätigen Personals an der Planung, Gestaltung und
Entwicklung des Ganztags ist ein wichtiger Ansatzpunkt für
eine Schulentwicklungsarbeit, die zur Verknüpfung von Ganz-
tagsangeboten und Unterricht beiträgt“ (ebd. S. 25). So erst
können primäre und sekundäre Ziele verwirklicht werden,
„können qualitativ hochwertige Angebote Impulse für die
Entwicklung des Sozialverhaltens der Schülerinnen und Schü-
ler geben, Motivation sowie Schulfreude steigern und positi-
ven Einfluss auf die Schulnoten nehmen“ (ebd. S. 24).
Ohnehin wird mit dieser Diskussion die Idee der Ganztags-
schule in unzulässiger Weise und PISA-geschuldet „ver-
zweckt“: Sie soll am Nachmittag reparieren, was am Vormit-
tag nicht geleistet wurde, und sich so auf den Unterricht posi-
tiv auswirken.
Ganztagspädagogik an Katholischen Schulen aber kann und
will mehr: Unter dem Motto „Ganztag beginnt am Vormittag“
ist sie kein Mittel zum Zweck, sondern besitzt einen Eigen-
wert: die Entwicklungsbegleitung von Kindern und Jugendli-
chen hin zu gelingendem Leben. Dazu verpflichtet sie sich der
individuellen Förderung, ermöglicht ganzheitliches, formales
und informelles Lernen und hat die Erziehung zur Person im
Blick.
Mit der Bodensee-Schule St. Martin in Friedrichshafen haben
die Katholischen Freien Schulen unserer Diözese seit Anfang
der 70er-Jahre eine Ganztagsschule als „Leuchtturm“ in ihren
Reihen, in der mit jahrzehntelanger Erfahrung und sehr guter
Ausstattung mit Ressourcen wahrhaft mustergültige Arbeit
geleistet wird. Mit Horten an der Schule und Tagesheimen in
offener Form lagen auch an anderen Standorten bereits gute
Erfahrungen vor. Aus den Mitteln des mit 4 Milliarden ausge-