Jahresbericht 2014/2015 - page 14-15

Jahresbericht 2014
|
2015
14 | 15
sonderschulen
Die Träger- und Leitungsgremien im Sonderschulbereich
befassten sich im Schuljahr 2014/15 schwerpunktmäßig
mit dem Gesetzentwurf zur Regelung inklusiver Bil-
dungsangebote („Inklusionsgesetz“) und dessenmögli-
chenAuswirkungen. Im Zentrum stand dabei diewichti-
ge Frage nach der künftigen Zusammenarbeit zwischen
Schulen in staatlicher und Schulen in freier Trägerschaft.
Nicht weniger Klärungsbedarf bestand bei den Fragen
nach der Zukunft der Schulen amHeim sowie dem Um-
bau der Schulen zu Sonderpädagogischen Bildungs- und
Beratungszentren. Auch die organisatorische und fach-
liche Verortung von in kooperativen Organisationsfor-
men tätigen Lehrkräften und die Fragen der weiteren
Finanzierung des schulischen Bereichs im Rahmen der
Eingliederungshilfe (SGBXII, SGBVIII)wurden diskutiert.
Mit Sorge blicken die Träger auf die immer schwieriger
werdende Gewinnung von sonderpädagogischen Fach-
kräften. Kurzfristig ist hier keine Entspannung in Sicht.
Im Rahmen der Fort- und Weiterbildungen befassten
sich die Schulen für Erziehungshilfe, für Geistigbehin-
derte und für Sinnesbehinderte schwerpunktmäßig mit
unterschiedlichsten Themenbereichen aktueller psychi-
atrischer und psychosomatischer Krankheitsbilder bei
Kindern und Jugendlichen. Daneben waren die Themen
Heterogenität, Nähe und Distanz in professionellen Be-
ziehungen, Erlebnispädagogik als Bestandteil des Schul-
profils sowie Teamentwicklung zentrale Aspekte der
Fortbildungsveranstaltungen.
Im Rahmen der pädagogischen Tage an der Akademie
in Obermarchtal wurden den Schulen die Revision des
Marchtaler Plans für die Grundschule sowie die überar-
beiteten Grundlagentexten zu den Strukturelementen
desMarchtaler Plans vorgestellt.
Sonderschulen
Mit einer feierlichen Auftaktveranstaltung im Spiegel-
saal des KlostersObermarchtal am 10. Oktober 2014und
einem Gastvortrag der renommierten Berliner Inklusi-
onsforscherin Frau Prof. Jutta Schöler startete das Mo-
dellprojekt „Inklusionsorientierte Schul- undUnterrichts-
entwicklung“ in das erste Praxisjahr. Drei Regelschulen
und drei Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungs-
zentrenwerdenseitdemvonexternenProzessbegleitern
in ihrerschulkonzeptionellenArbeitunterstützt.Daneben
werdendieLehrkräfteauch in ihrer schulpraktischenund
unterrichtlichen Tätigkeit begleitet: Supervisoren bieten
Reflexionsmöglichkeiten für die Inklusionsteams an den
jeweiligen Inklusionsstandorten an. Bei Plattformtreffen
tauschen sich die Lehrkräfte aller Modellschulen über
ihrePraxiserfahrungenaus undwerden zu Inklusionsfra-
genweitergebildet.
Das Modellprojekt wird von einem Wissenschaftlichen
Beirat begleitet, der sich am 4. März 2015 konstituier-
te und in der Evaluationsarbeit hilfreich zur Seite stehen
möchte.
Die Erfahrungen nach dem ersten Praxisjahr zeigen be-
reits heute schon zentrale Kriterien auf, die für die Un-
terstützung einer effektiven und nachhaltigen Schulent-
wicklungsarbeit wichtig sind. Dazu zählen qualifizierte
individuelle Reflexionsangebote und spezifische Mög-
lichkeiten für Schulleitungenund Lehrkräfte, sichmit an-
deren Marchtaler-Plan-Schulen, aber auch mit öffentli-
chen Schulen zuvernetzenund auszutauschen.
Modellprojekt
„Inklusionsorientierte Schul- undUnterrichtsentwicklung“
„Dumachst dieWelt bunt“
Schüler der Schule St. Christoph bei den Proben zum gleichnamigen Thetaerprojekt
1,2-3,4-5,6-7,8-9,10-11,12-13 16-17,18-19,20-21,22-23,24-25,26-27,28-29,30-31,32-33,34-35,...48
Powered by FlippingBook