Jahresbericht 2013
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2014
20 | 21
sonderschulen
Der Themenbereich Inklusion stand auch in diesem
Schuljahr imMittelpunkt der Schulentwicklung und der
Arbeit an Schulprofilen. DieNachfrage von allgemeinbil-
denden Schulen nach Beratung und Begleitung bei der
Aufnahme von Schülerinnen und Schülern mit sonder-
pädagogischemFörderbedarf hat deutlich zugenommen.
VerschiedeneSchulartenarbeiten seit demvergangenen
Jahr in regionalen Netzwerken zusammen, wobei alle
Teilnehmer vom Erfahrungstausch sehr profitieren.
Angesichts der geplanten Schulgesetzänderung entwarf
eine Arbeitsgruppe im Auftrag des Trägergremiums
(Sonderschulbeirat) ein Sprechpapier Inklusion, das im
Verlauf des Jahresmodifiziert undmit demDiözesancari-
tasverbandabgestimmtwurde. DerDiCVbeleuchtetedie
politischenAspekte, dieStiftungKatholischeFreieSchule
die pädagogischen Themen. Das Sprechpapier mit sei-
nen 12 Forderungen fasst die Position der Schulträger,
der Stiftung Katholische Freie Schule und des Diözesan-
caritasverbandes zum Thema Inklusion zusammen und
erleichtert derengemeinsam Interessenvertretung
Die Forderung nach Inklusion verlangt von den Schulen
viel Engagement und pädagogische Expertise. Aus die-
sem Grund hat die Schulstiftung ein
Modellprojekt „In-
klusionsorientierte Schul- undUnterrichtsentwicklung“
initiiert. Dafür haben sich sechs Schulenbeworben:
Carl-Josef-Leiprecht-Schule
Rottenburg
(Grundschule,Werkrealschule, Realschule)
Bodensee-SchuleSt.Martin
Friedrichshafen
(Grundschule,Werkrealschule)
Bischof-von-Lipp-Schule
Mulfingen
(Grundschule,Werkrealschule, Realschuleund
Schule für Erziehungshilfe)
Vinzenz-von-Paul-Schule
Schönebürg
(Schule für Erziehungshilfe)
Don-Bosco-Schule
Hegenberg
(Schule für Erziehungshilfe)
SchuleSt. Franziskus
Ingerkingen
(Schule für Geistigbehinderte)
Leiter des Projekts ist Dr. Marcus Adrian, Fachberater
Inklusion. Nach intensiven Vorbereitungen startet die
Arbeit an den Schulen im Schuljahr 2014/15. Im Pro-
jekt geht es um die Initiierung von Prozessen, in denen
verschiedene Modelle einer inklusiven Arbeit an Schu-
len erprobt, reflektiert, dokumentiert und ausgewertet
werden. Dadurch erhofft man sich Erkenntnisgewinne
für alle Katholischen Schulen darüber, welche Voraus-
setzungen und Wege notwendig und möglich sind, um
den Kindern und Jugendlichen, aber auch den Lehrkräf-
ten und Schulleitungen einer „Schule für alle“ tatsäch-
lich gerecht zuwerden. Für die Begleitung und kritische
ReflexiondiesesProzesseswurdeeinWissenschaftlicher
Beirat ins Leben zu rufen, der vor allemAnregungen zu
Workshops und Fachkonferenzen zu Themen im Umfeld
des Modellprojektes sowie Ideen und Anregungen zur
wissenschaftlichen ErforschungdesModellprojektes ge-
ben soll.
Ein weiterer Diskussionspunkt in den Gremien war
die Gewinnung von Fachkräften, die sich zunehmend
schwierig gestaltet. Da auf dem Arbeitsmarkt nur sehr
wenige Absolventen mit Lehramtsstudium Sonderpä-
dagogik zur Verfügung stehen, erfolgt eine verstärkte
Einstellung von Lehrkräftenmit Studium für Grund- und
Hauptschulen, die zum Erhalt eines unbefristeten Ar-
beitsverhältnisseseinAufbaustudiumoderberufsbeglei-
tende Fort- undWeiterbildungsmaßnahmen absolvieren
müssen.AuchdievermehrteEinrichtungvonAußenklas-
sen sowiedie künftigeVerortungvon Sonderpädagogen
in inklusiven Settings wirft für die Zukunft zahlreiche
Fragen auf.
Sonderschulen
Die Schulband der
Martinus-Schule für
Geistigbehinderte in
SchwäbischGmünd
inAktion
Schüler der Josef-Wilhelm-Schule
Ravensburg inAssisi